Letzter Heimspieltag. Die Herren I haben gerade ihr Spiel gegen den TSV Lohr III gewonnen. Jetzt sitzen sie auf der Tribüne und unterstützen die Damen I. Trommeln, klatschen, anfeuern. Einer sitzt in der ersten Reihe und gibt den Einheizer. Dirigiert den Fanblock. Matthias Seitzer, der Motivator. Mister 110%.
Ob auf – oder besser: hinter – der Bank, auf der Tribüne oder im Training – Matthias gibt immer alles. Für den Verein, für seine Mannschaft, für sein Ziel. Davon konnte sich jeder überzeugen, der in den letzten Jahren ein Spiel der Herren I oder der ehemaligen A-Jugend beobachtet hat. Und er ist da, wenn er gebraucht wird.
Der Handball ist überall
So wie vor einem Jahr. Als Matthias Lauer den Verein verließ und Matthias Seitzer gefragt wurde, ob er den Job des Herrentrainers übernehmen würde, sagte er wie selbstverständlich zu. Jetzt, ein Jahr später, hat er die Mannschaft zum Meistertitel geführt. Und gönnt sich auf eigenen Wunsch hin eine Pause vom Handball.
Das ist fast unvorstellbar, wenn man sich vor Augen führt, wie sehr er für seinen Sport lebt. Als ehemaliger Schiedsrichter, Schiedsrichterbeobachter, Torwarttrainer und Coach der Ersten Männermannschaft drehte sich in den vergangenen Jahren beinahe seine gesamte Freizeitgestaltung um den Handball. Auch wenn es darum ging, bei Veranstaltungen mit anzupacken, war sein Name immer unter den ersten auf der Helferliste. Die HSG hat ihm viel zu verdanken. Ich bin der Meinung: Jeder Verein sollte einen wie Matthias haben.
Ein Teamplayer, auch als Trainer
Als Trainer hat er in den vergangenen Jahren viel geleistet. Immerhin spielen aktuell fünf Spieler der Jugendmannschaft, die er einst übernahm, in der Ersten Mannschaft. Und nächstes Jahr wieder in der Bezirksoberliga – in großen Teilen sein Verdienst. Auch wenn er das, bescheiden wie er ist, nicht so ohne weiteres zugeben würde.
Er hat es mit seiner Mannschaftsführung geschafft, binnen kurzer Zeit vier Neuzugänge ins Team zu integrieren und eine schlagkräftige, eingespielte Truppe zu formen. Sein Schlüssel zum Erfolg: Die richtige Mischung aus Autoritätsperson und Kumpeltyp. Matthias ist ein Teamplayer, auch als Trainer. Einer, der mit sich reden lässt, auch andere Meinungen als die eigene akzeptiert und diese in die eigenen taktischen Vorgaben aufnimmt. Ein Trainer, mit dem man Pferde stehlen kann; der aber auch weiß, wann er sich zurücknehmen muss.
Einer, der (fast) alles mitmacht
Wenn seine Mannschaft beim Trainingslager abends zusammensitzt, ist er mitten drin und unterhält die gesamte Truppe. Wenn die Spieler nachts um 3 Uhr auf die Idee kommen, noch eine ganz besondere Runde Fußball spielen zu müssen, hält er sich dezent zurück. Matthias hat das Team sicherlich spielerisch weitergebracht – die Meisterschaft ist Beleg dafür – er hat sie aber auch menschlich bereichert. Und das ist mindestens ebenso wichtig.
Im Namen der Ersten Mannschaft und des gesamten Vereins darf ich sagen:
Danke, Matthias!
Deine Pause hast du dir redlich verdient. Genieße sie. Wir würden uns trotzdem freuen, dich auch weiterhin regelmäßig in der Halle wiederzusehen. Und wenn dich das Handballfieber wieder mal packt, finden wir sicherlich einen passenden Posten für dich 🙂